Der Innenpol-Magnet : eine neue Verwertung des Elektromagnetismus zur Entfernung von Eisensplittern aus dem Auge / von Felix Jurnitschek.

  • Jurnitschek, Felix.
Date:
1905
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Credit: Der Innenpol-Magnet : eine neue Verwertung des Elektromagnetismus zur Entfernung von Eisensplittern aus dem Auge / von Felix Jurnitschek. Source: Wellcome Collection.

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    sowohl zu diagnostischen als auch therapeutischen Zwecken eines neuen Magneten, der nach längeren Untersuchungen in hiesiger Klinik und dem Privat-Laboratorium des Herrn Klingelfuss in seiner jetzigen Gestalt entstanden ist. Zweck dieser Arbeit ist, auf die Verwendbarkeit dieses Instrumentes und auf seine Vorzüge näher einzugehen. Die Leistungsfähigkeit der seit der Entwicklung der Elektro- technik entstandenen Augenmagnete wird hauptsächlich durch zwei Momente herabgesetzt: das ist erstens ihre Grösse und Schwere und dadurch mangelhafte Beweglichkeit, die dem Un- geübten die Extraktion von Eisenteilchen erschwert, und zweitens der Verlust an Kraftlinien, durch Streuung, aus welchem Grunde nicht die volle Ausnutzung des Stromes zur Magnetisierung des anzuziehenden Eisensplitters erfolgen kann. Rufen wir uns die bisher gebauten Elektromagnete in Bezug auf ihr Prinzip in die Vorstellung, so ersehen wir, dass sie alle aus einem weichen Eisenkern bestehen, der mit einer wechselnd grossen Zahl von Drahtwindungen umgeben ist; der Eisenkern hört nicht mit der Endfläche der Spule auf, sondern tritt etwas aus dieser hervor, resp. kann durch Aufschrauben von ent- sprechend geformten Ansätzen verlängert werden. Die Polstärke an diesen Magneten kann allerdings durch Verstärkung des Stromes und Vermehrung der Windungen eine sehr beträchtliche sein, doch darf nicht vergessen werden, dass dadurch die Divergenz der magnetischen Kraftlinien nicht beseitigt wird. Eine derartige Streuung von Kraftlinien mag für grob-maschinelle Zwecke, wo- bei dem Pol des Einsenkerns ein gleich grosser entgegengesetzt wird, als nicht so verlustreich auffallen, — bei den ins Auge gedrungenen Eisenstückchen jedoch, die ja meist nur geringes Volumen und ihren Sitz in einiger Entfernung von der Polspitze haben, bedeutet diese Streuung ein Manko von magnetischer Sättigung, und aus diesem Grunde erhält der kleine Eisensplitter eine geringere Polstärke, die ihrerseits auch auf die Zugkraft von herabsetzendem Einfluss sein muss. Auf sehr anschauliche Weise lässt sich der Verlaut der magnetischen Kraftlinien an dem Stabmagneten demonstrieren, wenn wir an den Pol eines solchen stromdurchflossenen Eisenkerns eine Karte halten und nun an diese Eisenfeilspäne hinstreuen. Wie aus der Abbildung (siehe Fig. 1) ersichtlich, orientieren sich die Späne zu einem Büschel konvergent gegen den Pol des Eisen- kerns gerichteter Strahlen, die, verkörpert, den divergenten Aus- tritt der magnetischen Kraftlinien darstellen. Denken wir uns die Eisenfeilspäne weg und stellen uns vor, dass etwa in der