Die Struma maligna und ihre Behandlung ... / Julius Winter.

  • Winter, Julius, 1874-
Date:
1900
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Credit: Die Struma maligna und ihre Behandlung ... / Julius Winter. Source: Wellcome Collection.

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    Im Jahre 1883 veröffentlichte Braun in einer Publikation über die Struma maligna sämtliche seit dem Jahre 1873 in der Literatur zur Kenntnis gebrachten Fälle. Es waren ins¬ gesamt 100, von denen nur ein geringer Teil zur Operation kam. Betrachten wir die Resultate und die Erfolge nach der Operation, so erfahren wir aus der Statistik, dass von 34 Operierten 22 kurz nach der Operation,, und von den 12 Geheilten 6 an einem kurze Zeit nach dem chirurgischen Eingriffe aufgetretenen Recidive starben. Ueber 4 als geheilt Entlassene waren keine näheren Auskünfte zu bekommen. Nur 2 von Schuh und Kocher Operierte sind als wirklich geheilt zu betrachten. Und so müssen wir uns ganz unwill¬ kürlich die Frage vorlegen: Woran liegt es, dass wir noch fast bis zum heutigen Tage auf dem schon 1848 von Qieffenbach eingenommenen Standpunkt stehen geblieben sind, der seine Ansicht dahin formulierte, dass er eine Operation derartiger Geschwülste „für ein tollkühnes Unter¬ nehmen“ hielt, die deshalb unter allen Umständen unterlassen werden müsste? Die Antwort auf diese Frage lautet sehr ein¬ fach : Weil die meisten zur Behandlung kommenden Tumoren bereits zu weit in ihrem Wachstum fortgeschritten sind, als dass man noch eine radikale Operation vornehmen könnte, und ferner, weil nur eine frühzeitige Diagnosestellung Hoffnung auf Heilung durch eine Operation zu bieten imstande ist. Leider sind wir in den wenigsten Fällen in der Lage, diesen Forderungen gerecht zu werden, da wir a priori annehmen müssen, dass es einen Zeitpunkt giebt, wo die Diagnose geradezu unmöglich zu stellen ist, nämlich dann, wenn ein bisher gutartiger Kropf einen bösartigen Charakter annimmt. — Der gewöhnliche Verlauf der Dinge ist fast ausnahmslos der, dass bei einem Patienten, welcher seit längerer Zeit mit