Nephritis und Albuminurie : pathologisch-anatomische Untersuchung / von Hugo Ribbert.

Date:
1881
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Credit: Nephritis und Albuminurie : pathologisch-anatomische Untersuchung / von Hugo Ribbert. Source: Wellcome Collection.

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    Normale Struktur des Glomerulus. Devor pathologische Verhältnisse geschildert werden, muss die normale Struktur der Glomeruli einer Besprechung unterzogen werden. Dass die Capillaren in toto, als Knäuel, gegen den Kapsel- raum durch eine flache, am normalen Glomerulus des Erwachsenen nur sehr schwer wahrnehmbare Epithellage abgeschieden werden, ist anerkannt. Neuerdings lassen aber die Forscher (L a n g h a n s :i5)i He i den hei n*) das Epithel auch zwischen den Schlingen vor- handen sein. Ich selbst habe in meiner Mittheilung über die Entwicklung der Glomeruli**) in Fig. 3 dargestellt, wie nach Bildung der doppelten Halbkugelschaale aus dem Ende der Harn- kanälchen die Zellen der inneren Lamelle zum Theil durch die Capillarschlingen vorgewölbt werden, zum Theil in deren Winkel- stellen hineinragen. Diese letzteren Zellen werden, bei weiterer Ausbildung des Gefässnetzes, von diesen umschlossen und müssen sich dabei natürlich den Lücken zwischen den Capillaren anpassen, sie werden eckig, spindelig etc. und können so Bindegewebezellen Vortäuschen. Wie Lang bans35 hervorhebt, ist Axel-key3'2 offenbar durch derartig modificirte Epithelien veranlasst worden, reichliche sternförmige Bindegewebezellen zwischen den Capillaren anzunehmen. Die Glomeruli bestehen also der Hauptsache nach aus Capillar- schlingen mit Epithelüberzug und letzterem müssen fast sämmtliclie Kerne, die man am normalen Glomerulus wahrnimmt, zugeschrieben werden, da dem Gefässknäuel selbst, wie ich nachweisen werde, nur sehr spärliche Kerne zukommen. Ich muss auf diesen Punkt besonderes Gewicht legen, weil Langhaus u. A. A. eine Wucherung der Capillarkerne beschreiben. Man nimmt als selbstverständlich au, dass in der Gefässwand auch Kerne vorhanden sind, ohne dass bis jetzt die Frage aufgeworfen wäre, ob dem auch wirklich so ist. *) Handbuch der Physiologie Bd. V. S. 296. **) Arch. f. mikrosc. Anat. Bd. XVII. S. 113,