Ein Fall eines primären Tubenkarzinoms : Demonstration im Verein der̈ Arzte in Steiermark am 10. Mai 1907 / von W. Schauenstein.

  • Schauenstein, W.
Date:
[1908]
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Credit: Ein Fall eines primären Tubenkarzinoms : Demonstration im Verein der̈ Arzte in Steiermark am 10. Mai 1907 / von W. Schauenstein. Source: Wellcome Collection.

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    vurden, hängt das rechte Ovarium an demselben mittels seines ligament. >ropr. Der an seiner Vorderwand aufgeschnittene und auseinandergeklappte Jterus läßt noch im gehärteten Zustand, wie Sie sehen, eine Erweiterung les sonst normal beschaffenen Zervikalkanals erkennen, so daß dieser so geräumig erscheint wie die Höhle des Korpus uteri: beide haben eine Länge ron 4 cm, eine Breite von 1 cm. Sowohl der äußere als auch der innere Muttermund zeigen sich verengt, als sichelförmig vorspringende Falten. Sie varen am frischen Präparat gerade für eine dünne Sonde durchgängig, ^n der Innenfläche beider Uterusabschnitte ließen sich keinerlei Verände- ungen wahrnehmen. Die linke Tube stellt einen typischen, 9 cm langen und 3^2 cm breiten iydrosalpinxsack dar, mit dessen hinteren Fläche das breitgedrückte, flache inke Ovarium innig verwachsen erscheint. Nach der Eröffnung des Sackes, velcher klare, gelbliche Flüssigkeit enthielt, zeigte sich, wie Sie auch jetzt loch sehen, die Tubenschleimhaut vollkommen glatt und atrophisch. An lern linken Ovarium läßt sich außer seiner infolge der Verwachsungen ab- geplatteten Gestalt keine weitere Veränderung erkennen. Die rechte Tube ist in einen mächtigen, überfaustgroßen Tumor von letorten- oder Tabakspfeifenform umgewandelt. Während ihr uterines Drittel eine annähernd gleichmäßige Dicke besitzt und Form einer : cm langen Schlinge sich über das Niveau des Fundus uteri erhebend lach rückwärts verlief, erweitert sich der übrige Teil derselben allmählich ,u einem bimförmigen, in seinen oberen Anteilen soliden, in seinen unteren ystischen Tumor. Derselbe hatte eine Länge von 12 cm und eine Breite ron 8 cm an seinem unteren Abschnitte. Der letztere besitzt eine weite, inregelmäßige, beim Herauspräparieren entstandene Öffnung, welche auf lie des Sackrestes an der hinteren Zervixwand paßte. Die Wand des ilystensackes hat dieselbe derbe, fibröse Beschaffenheit und die gleiche Dicke wie der letztere. Ihre Innenfläche bedeckten außer nekrotischen, eicht anhaftenden Massen noch unregelmäßige, buckelige, mehr weniger lache Geschwulstexkreszenzen. Diese waren imVTrischen Zustand von ••rauer bis graugelber Farbe und bestanden aus einem homogenen, weichen n’üchigen Gewebe. In dem soliden Teile der Geschwulst ließ die Tube am Durchschnitt ein spaltförmiges Lumen erkennen. Die Wandung dieses Teiles var in eine 3 cm dicke Geschwulst umgewandelt. Während man die Mus- kel schichten sowie die dünne, zarte Submukosa makroskopisch noch unver- ändert. erkennen konnte, bildete die Mukosa das ungleichmäßig beschaffene, narkige Tumorgewebe, welches an einzelnen Stellen nekrotisch, an anderen lurchblutet erschien. Aus der erweiterten Tube ragte dasselbe wie eine geronnene Wachsmasse in den unteren zystischen Geschwulstteil hinein. Die Oberfläche des soliden sowie des zystischen Tumorabschnittes bedeckte las mit Adhäsionen überzogene Peritoneum. Nirgends brach das Tumor- jewebe durch die Tubenwandung hindurch. Das rechte kleine Ovarium hat eine normale Größe und Form und >veist, wie Sie sehen, keinerlei Veränderungen auf. Fasse ich diesen Befund zusammen, so handelte es sich hier, sehe ich von der wahrscheinlich angeborenen Stenose des Orificiums uteri externum and internum ab, um eine beiderseitige Hydrosalpinx, von welchem sich n der rechten, und zwar in ihrem mittleren Drittel ein Tumor entwickelt natte. Die beiden Ovarien waren weder an dem chronischen Entzündungs- prozeß der Tuben noch an der Geschwulstbildung beteiligt. Die makro- skopische Beschaffenheit dieses Tumors entsprach einer malignen Neubi iung, and zwar einem Karzinom, welches primär in der Tubenschleimhaut ent- standen war. Diese Diagnose fand ihre Bestätigung in der mikroskopischen